Im Woid is so staad,
alle Weg san vawaht,
alle Weg san vaschniebn,
is koa Steigl net bliebn.
Hörst d' as z'weitest im Woid,
wann da Schnee oba foid,
wann si 's Astl o'biagt,
wann a Vogal auffliagt.
Aba heunt kunnts scho sei,
es waar nomal so fei,
es waar nomal so staad,
daß si gar nix rührn tat.
Kimmt die heilige Nacht.
und da Woid is aufgwacht,
schaugn de Has'n und Reh,
schaugn de Hirsch übern Schnee.
Hamm sie neamad net gfragt,
hot's eahr neamad net gsagt,
und kennan s' do boid,
d' Muatta Gottes im Woid.
Ludwig Thoma
Griaß Di,
der frühe Schnee im November hat mir so vui Adventsgfui gschenkt und jetzt is mir die Zeit fast zu lang wordn, obwohl sie so schnell vorbei ganga is. Irgendwie a Widerspruch, aber die viele wunderbare Sonne hat mir bei jedem Spaziergang immer a bisserl mehr Sehnsucht nach dem Frühling gmacht… Daweil mag i an Advent und natürlich Weihnachten so richitg gern und i bin mir a sicher, früher oder später kimmt er scho no, der Schnee und der richtige Winter.
Aber, wenn ma Glück hamm schneits morgen eh a bisserl bei uns – des dat mi scho richtig gfrein! Da is halt doch glei a ganz a andere Stimmung. Der Schnee macht ois a bisserl leiser und heimeliger. Beim Spaziergang durch a dicke Schneedecke stapfen und hinter sich a feine Spur ziagn – hier und da die Spuren von am Hasn oder na Katz im Schnee oder sogar die Tapperl von am Eichkatzl – de mag i bsonder gern. Und wenn ma hoamkimmt, dann knistert as Feier in da warmen Stubn glei no scheena und die Platzerl und da Glühwein schmeckn sowieso no vui besser. A bisserl träum i scho vom Schnee, aber a, wenn er ned kimmt, gfrei i mi auf die nächsten Tage. Wir werdn uns so a richtig gmiatliche, staade Zeit machen – mit der ganzen Familie!
Des Gedicht vom Ludwig Thoma ist eines meiner liabstn zur Weihnachtszeit – a scheene Erinnerung an mei Kindheit, wenn i des gemeinsam mit meim großen Bruder vorgetragn hab – ganz ehrfürchtig vorm Christbaum san mir gstandn und hamm jeds Moi a Gsatzl vergessen oder vertauscht, was in der Familie die unterschiedlichsten Reaktionen ausglöst hat: der Vater hat sie gräuspert, die Mutter streng gschaut und unser Uri-Oma hat laut glacht. Scheene Erinnerungen san des.
Ich wünsch Dir a vui scheene Erinnerungen an Weihnachten – oide aus Deiner Kindheit und neue aus de letztn Jahr und, dass Du vui nette Menschen an Weihnachten um Di hast, des wünsch i Dir sehr!
Frohe Weihnachten und ois Guade für`s nächste Jahr!